

Dana Golombek von Senden
Text, Gesang, Cello

Frank Leo Schröder
Text, Gesang, Saxophon

Kai Dannowski
Text, Gesang, Piano
Galerie

Der Theaterabend „Irrlichter“ im kleinen Theater „Zimmer 16“ in Berlin Pankow hat mich neulich tief berührt. Die Songs von Rio Reiser sind wunderschön arrangiert, zauberhaft gesungen, gelungen geklammert von Zitaten aus Rios Tagebüchern, welche erstaunlich modern wirken. Ein herrlicher Abend, sensibel, klug, gekonnt…in jeder Hinsicht motivierend und inspirierend. Er sollte nonstop in einem der Hauptstadttheater laufen und man fragt sich, wieso das Team mit wenig Geld, dafür aber mit Talent, das hinkriegt, was grossen Theatern mit einem Riesenetat misslingt.
Edda Leesch, Autorin


Eine sehr tolle Show! Haben gelacht & geweint.

Eine Hommage an die Freiheit & Selbstbestimmtheit, sehr feinfühlig inszeniert im Gedenken an Rio Reiser.

IRRLICHTER ist wahrlich magisch, das Verweben von gesprochenen Gedanken mit seinen Liedern, diese wiederum reduziert auf ihre Essenz, auf ihren Gefühlskern ohne dröhnende Rock-Garnitur – und ich liebe durchaus die meist punkartige Schroffheit von Rios Originalen – die so federleicht und selbstverständlich wirkende Interaktion zwischen Euch drein auf der Bühne, verdichten gefühlt das gesamte Rio Reiser Gedanken- und Gefühlsuniversum auf einen Punkt. – Das hat eine ungeheure emotionale Kraft! – Man erkennt zwar an der Stimmfarbe, wer von euch gerade agiert, aber über allem, in allem ist Rio und Ihr seid das Medium, dass ihn zurück in diese Welt grüßen lässt. Das ist ganz große Kunst, was ihr da macht und die maximale Würdigung, die man Rio entgegenbringen kann.
Christian Günther

Termine

Fr., den 05.08.2022 um 19:30
Theater am Rand, Zollbrücke
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Fr., den 28.10.2022 um 20:00
Kulturscheune Schäferhof Langenstein
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Fr., den 10.02.2023 um 20:00
Cafe Theater Schalotte, 10585 Berlin Charlottenburg
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Fr., den 17.03. und Sa., den 18.03.2023 um 20:00
SPEAKEAZY, Stage & Studio / Kulmer Str. 20a, 10783 Berlin
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Di., den 18.04.2023 um 20:00
Kultur- und Bildungszentrum Peter Edel
Berliner Allee 125, 13088 Berlin
IRRLICHTER
Rio Reiser – Seine Lieder
Rio Reiser war das „enfant terrible“ der deutschen Musiklandschaft von Mitte der 60er Jahre bis zu seinem Tod 1996. Zu Beginn mit der Band „Ton Steine Scherben“ in Berlin wehrte er sich gegen die Kommerzialisierung seiner Musik und gründete mit seinen Bandmitgliedern einen eigenen Verlag. Politische Agitation, Drogen, Alkohol und ein Leben am Rande des Existenzminimums waren Bestandteile seines Alltags. Wegen der permanenten Vereinnahmung von politischen Gruppen zog es ihn und seine Bandmitglieder in den hohen Norden Deutschlands, nach Fresenhagen. Durch die Eigenvermarktung geriet man auch hier bald an Grenzen. So entschied sich Rio zu einer Solokarriere. Die verlief mit Hits wie „König von Deutschland“ zu Beginn auch kommerziell sehr erfolgreich. Doch mit Aktionen wie dem Beitritt in die PDS, als Zeichen gegen die „ausbeuterische Wiedervereinigung“, begann auch bald wieder der finanzielle Abstieg. Rio lebte bis zu seinem Tod in Fresenhagen.
Warum schrieb Rio den Song „Keine Macht für Niemand“? War es tatsächlich eine Auftragsarbeit für die RAF? Persönlich in Auftrag gegeben von Andreas Baader?
Welchen Einfluss hatte der Umzug nach Fresenhagen auf seinen Song „4 Wände“?
„Komm schlaf bei mir“ ist ein sehr untypischer Song für die Band „Ton Steine Scherben“. Geradezu ein Liebeslied. Wo bleibt da der politische Anspruch? Was hat der Song mit Rios Homosexualität zu tun? Für ihn war es eben nicht selbstverständlich mal jemanden „abzuschleppen“, wie es seine Bandkollegen regelmäßig machten. Homosexualität stand seinerzeit noch unter Strafe.
Das „Rauchhaus“ wurde zum Kult-Song der Hausbesetzerszene. Hatte die Entstehung des Songs was mit der Besetzung des ehemaligen Krankenhaus Bethanien zu tun?
Das sind nur einige Beispiele, wie wir uns Rio Reiser genähert haben. Rios Autobiografie und Tagebucheinträge standen uns zur Verfügung. Kommentare und Interwies von Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern ergänzen das Programm.
Musikalisch werden die Lieder in reduzierten und brennglasartigen Arrangements gespielt und gesungen. Instrumentiert wird der Abend mit einem Keyboard (Kai Dannowski), einem Cello (Dana Golombek), einem Saxophon (Frank Leo Schröder) und drei Stimmen.
Wir danken Gert Möbius für seine Unterstützung.

Das Projekt wurde gefördert von der…
